Rennmäuse
Hobbyzucht-Dresden-Südbrandenburg

Vergesellschaftung


- meine Tipps zur Vergesellschaftung der Rennmäuse
 
Ich empfehle die Vergesellschaftung von Rennmäuschen immer am Trenngitter durchzuführen. Erwachsene Rennmäuschen sind auf jeden Fall unberechenbar und man kann nicht abschätzen, ob sie dem kleinen Mäuschen friedfertig oder agressiv entgegen treten. Da sollte doch lieber ein Gitter dazwischen sein, um blutige Auseinandersetzungen zu vermeiden.

Außerdem kann es bei der Haltung von Rennmäuschen immer mal Situationen geben, wo ein Trenngitter hilfreich ist, z. B. falls ein Mäuschen krank wird oder sich die Mäuschen streiten.

Für die Vergesellschaftung (VG) eignet sich meiner Ansicht nach am Besten ein Glasbecken ohne Aufsatz. Zu Beachten ist, dass die Vergesellschaftung auf engem Raum erfolgen sollte.

In der Regel hat man ein einzelnes erwachsenes Mäuschen, wo am Einfachsten ein Jungtier dazu vergesellschaftet wird, damit das Große nicht weiter alleine leben muss. Bei zwei Jungtieren bis zu einem Alter von ca. 14 Wochen ist die VG auch ohne Trenngitter unproblematisch möglich, da junge Mäuschen noch kein Revier bilden. Die zwei Kleinen werden einfach zusammen gesetzt. Aber auch hier wieder auf sehr engem Raum. Ich benutze dafür eine im Handel übliche Faunabox, die gleichzeitig als Transportbox dient oder auch beim Saubermachen die Mäuschen vorübergehend sicher beherbergt.

Warum auf engem Raum?

Mäuschen sind recht fix unterwegs. Bei der VG kennen sich die Mäuschen nicht und jedes Mäuschen hat einen anderen Geruch dem Anderen gegenüber. Also ist man vorsichtig und rennt im Notfall davon. Das Andere kann dieses Rennen jedoch als Angst deuten, fühlt sich überlegen und jagt nun das Erste bzw. auch Kleinere durch den Stall. Nicht selten endet solch ein Jagdspiel mit ernsthaften Beisereien der beiden Mäuschen und sollte unterbunden werden.
Sie müssen dann unbedingt getrennt und später erneut vergesellschaftet werden. Dadurch zieht sich die VG hin, was noch mehr Stress für die kleinen Nager bedeutet und nicht sehr schön ist.

Auf engem Raum wird es eher schwierig, sich derart zu jagen und irgendwie machen es die Mäuschen da selten. Statt dessen freunden sie sich schneller an und gewöhnen sich rasch aneinander. 

Setzt man nun zwei Rennmäuschen ans Trenngitter, findet man schnell heraus, wie agressiv oder weniger agressiv jeweils das Mäuschen gegenüber dem Anderen ist. Erwachsene Rennmäuse haben wie gesagt mehr Potential für Agressivität als Jungtiere, da sie ihr Revier verteidigen möchten. Deshalb kommt jetzt der 2. wichtige Punkt:

Wie und wann setze ich die Mäuschen  zusammen?
Das "Wann" ist eigentlich schnell beantwortet.
Bleibt es am Trenngitter nach mehrmaligen Begegnungen ruhig, kann die VG gewagt werden. Trotzdem sollten sich die Mäuschen erst einige Stunden am Trenngitter in Ruhe kennenlernen. Bei Agression am Trenngitter ist der Zeitpunkt noch lange nicht erreicht. Dann gern die Süßen auch mehrere Tage so am Trenngitter sitzen lassen. Das Tauschen der Abteile kann ich hier erst einmal nicht empfehlen. Zum Grund komme ich gleich.

Das Zusammensetzen sollte auf jeden Fall wie folgt geschehen:

Das erwachsene oder auch agressivere Mäuschen darf hierbei keinen Heimvorteil bekommen! Also wird dieses Mäuschen immer! zu dem ängstlicheren oder kleinen Mäuschen auf die Seite gesetzt. Dadurch verliert das dominante Mäuschen sein Revier und muss sich neu sortieren. In dieser Zeit freunden sich beide Mäuschen dann auf Augenhöhe schnell gut an. Das ängstlichere Mäuschen befindet sich in gewohnter Umgebung und wirkt weniger unsicher.
Keinesfalls sollte das Trenngitter einfach entfernt werden. Wenn das schwächere Mäuschen zum dominanten Mäuschen auf die Seite kommt, wird es verbissen.
Auch nach dem Zusammensetzen bleibt das Trenngitter an Ort und Stelle für die nächsten Tage. Erst nach frühestens 3-4 Tagen kann das Trenngitter nun langsam Stück für Stück und Tag um Tag zur Seite in das leere Abteil verschoben werden bis nach ca. einer Woche oder länger das Trenngitter entfernt werden darf. Erst dann bekommen beide Mäuschen das komplette Becken zum Wuseln.

Das Tauschen der Mäuschen jeweils in das andere Abteil mache ich nur bei schwierigen Vergesellschaftungen, da diese eh länger dauern. Dann sollen die Mäuschen zusätzlich noch den Geruch des Anderen direkt auf- oder annehmen. Durch den Tausch werden die Reviere immer wieder aufgebrochen und man kann sich das Revierhalten für die VG nicht mehr zu nutze machen.


Hier noch einige hilfreiche Tipps:

♦ Zwei erwachsene, gleichgeschlechtliche Rennmäuschen lassen sich fast gar nicht vergesellschaften bzw. empfehle ich es unerfahrenen Haltern nicht, deshalb eher mit einem Jungtier vergesellschaften.

♦ Bei einzelnen, älteren Rennmäuschen über 3 Jahre sollte die VG mit einem Jungtier jedoch überlegt werden. Der "junge Hüpfer" kann dem älteren Mäuschen ziemlich Stress verursachen, wo ältere Mäuschen eher ihre Ruhe möchten und dadurch auch eher sterben könnten. Manchmal ist Einzelhaltung für den Rest des Lebens dann die entspanntere und bessere Lösung.
Muss man immer selbst entscheiden und schauen, wie fit das Mäuschen noch ist.
Eine andere und nicht so schlechte Möglichkeit wäre die dauerhafte Haltung eines zweiten, älteren Mäuschens am Trenngitter oder auch gleich von zwei jungen Mäuschen am Trenngitter. Dann hätte das einzelne Mäuschen Kontakt zu Artgenossen, ohne jedoch dem Stress der VG ausgesetzt zu werden und es behält stressfrei sein angestammtes Revier und kann in aller Ruhe die letzte Zeit des Lebens noch geniesen. 

♦ Auch unsere Haustiere und Rennmäuschen verändern sich im Laufe der Zeit.
Die Erfahrung zeigt, dass größere Gruppen mit mehr als zwei Mäuschen über längere Zeit nicht mehr beständig friedlich bleiben. Irgendwann streiten sich Mäuschen der Gruppe um die Rangordnung und müssen getrennt werden. Dazu sollte dann auch der Platz für einen weiteren Stall vorhanden sein.
Bei zwei Mäuschen passiert soetwas eher selten. Auch wenn ein Elternteil gleichgeschlechtlich mit zwei Jungtieren zusammen wohnt, bleiben Mama oder Papa Chef. Diese Konstellation funktioniert ebenso dauerhaft.

Anderenfalls empfehle ich nur immer zwei Rennmäuschen zusammen zu halten.






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